Berliner Zeitung (Andreas Gerlof vom 07.04.1997)

Neue Amtskette für Birkholz

Kunst-Remisen feiern Geburtstag / Bürgermeister wird "Ehrenkünstler"
Mit einem breiten Lächeln quittierte Konrad Birkholz am Sonnabend seine Ernennung zum "1. Deutschen Ehrenkünstler". Zu der Auszeichnung erhielt der Bezirksbürgermeister von der Spandauer Kunst-Remise eine palettenförmige Filzkappe und Amtskette sowie ein vergoldetes Szepter mit Pinselquaste.

Anlaß dieser etwas aus dem Rahmen fallenden Ehrung ist das dreijährige Bestehen der Kunst-Remisen. Deren Betreiber, Peter Mois und Horst-Dieter Keitel, wollten dem CDU-Politiker für dessen "immer offenes Ohr und seine hilfsbereiten Hände" danken. Denn 1994 habe Birkholz, damals noch als Stadtrat, bei der Gründung der Freilichtgalerie am Viktoriaufer als Geburtshelfer gewirkt und später die Schirmherrschaft übernommmen. Das zeige, so Mois, daß Birkholz die Kiezkultur sehr am Herzen liege.

Zweifel hatten die Auszeichner wegen des korrekten Titels: "Eigentlich müßten wir Herrn Birkholz ja nicht nur den ersten deutschen Ehrenkünstler, sondern den ersten Ehrenkünstler der Welt nennen. Denn wir können eidesstattlich versichern, noch nirgendwo vorher diesen Titel vergeben zu haben", erklärte Mois.

Der so Gelobte verstand den humorvollen Grundtenor der Veranstaltung, und fühlte sich wohl dabei. Birkholz habe sich "sehr lange gefragt, wo und wie man mehr Kunst in der Altstadt installieren kann", und er stehe auch heute noch zum Standort der Kunst-Remisen am Viktoriaufer. Deren Betreibern wünschte der Politiker "nicht nur drei, sondern mindestens 300 Jahre erfolgreiche Arbeit mit einer vielfältigen Künstlerschar". +++

Berliner Zeitung ("ag" vom 07.04.1997)

Der Bürgermeister als "erster deutscher Ehrenkünstler" Spandau.

Bezirksbürgermeister Konrad Birkholz (CDU) kann sich seit dem Wochenende über einen ungewöhnlichen Titel freuen: Er wurde als "erster deutscher Ehrenkünstler" ausgezeichnet. Die ungewöhnliche Ehrung wurde Birkholz im Bürgersaal des Rathauses von den Spandauer Kunst-Remisen verliehen. Der Politiker wurde mit einer palettenförmigen Filzkappe, einer Farbmedaille und einem goldenen Pinsel ausstaffiert. Der Künstler Horst-Dieter Keitel und sein Remisen-Partner Peter Mois wollen sich damit für die beharrliche Unterstützung der Kunstszene durch das Bezirksoberhaupt bedanken. Der geehrte Politiker versprach, sich auch weiterhin für den Remisen-Standort am Viktoria-Ufer sowie für die Kunst im Bezirk einzusetzen. Auch wolle er sich dafür stark machen, daß auf der Spandauer Zitadelle neue, bezahlbare Ateliers für Künstler entstehen. Zugleich machte der Politiker auf die prekäre Haushaltslage aufmerksam, die keine "großen Sprünge" zulasse. +++