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"Freiheit für Spandau"


Spandauer Volksblatt / 19.06.1997

Spandau hat´ne Spaß-Partei

„Gebt Spandau zurück an die Spandauer!“ lautet das Motto einer neuen, natürlich Spandauer Partei: Das Zentralrad der Kunstpartei (ZKP) will in der nächsten BVV mit Sitz und Stimme vertreten sein.
Die Mitglieder dieser Spaß-Partei, bisher alles Künstler aus (natürlich) Spandau, sehen sich als Spaßguerilla.
Horst-Dieter Keitel, als Parteivorsitzender sozusagen die Radnabe: „Wir blasen voller Bierernst zum Sturm auf die bürokratisch verkrustete Lokalpolitik! Wir brechen die Spielregeln und bringen Farbe ins politische Geschehen. Geht es nach dem ZKP, sollen nach der nächsten BVV-Wahl im Spandauer Rathaus die Uhren anders ticken. Keitel: „Wir sammeln Unterschriften für eine Volksabstimmung. Nach dem Abwurf des Ballastes von Berlin und dem

maroden Rest der Republik soll hier eine Mischung aus Fürstentum und Freihandelszone entstehen. Das Havelparadies ist ganz nah: zu Wasser, zu Lande und über Gatow aus der Luft erreichbar.“ Als neue Währung will die neue Partei statt des Euros eigene Taler Prägen. Als weitere Ziele nennt das ZKP: Abschaffung des Fernsehprogramms zwischen den Werbeblöcken, Wiedereinführung des Rabatmarkensystems und kostenlose Mitfahrgelegenheit auf den Galeeren für Einheimische. Als „Spandauer“ wird nur anerkannt und eingebürgert, wer mindestens fünf Jahre Spandau nachweisen kann. Wer ist die sogenannte Zielgruppe? Keitel: „Die politikverdrossene Nichtwählermehrheit. Jene, denen sowieso schon alles egal ist!“


BZ / 21.06.1997

Spandaus spaßige Partei

Wenn zwei Parteien sich streiten, gründet sich eine neue! Die „Zentralrad/Kunstpartei“ kämpft für die Rückgabe des 1920 geklauten Stadtrechtes“, so ihr Präsident Horst-Dieter Keitel.
Das Programm zur BVV-Wahl ´99: Spandau wird „internationale Freihandelszone mit integriertem Steuerparadies“. Schwimmende Spielcasinos und umweltfreundlich geruderte Ausflugsgaleeren sollen Touristen anlocken. Neue Parteimitglieder sind willkommen. „Bei uns gibt´s noch jede Menge Posten und Titel“, lockt Präsident Keitel.



Berliner Zeitung / 23.06.1997

Vollpension auf der Galeere

Es gibt eine neue KP und die bläst „voller Bierernst auf die bürokratisch verkrustete Lokalpolitik“. Ein „Zentralrad der KP“ (ZKP) hat jetzt die Gründung einer Kunstpartei (KP) in Spandau bekanntgegeben, und die Beteiligung an den nächsten Wahlen angekündigt.
Für den Wahlkampf hat die Partei schon eine „Nicht-über-den-Tellerrand-Strategie“ ausgearbeitet. Zu den grundlegenden politischen Forderungen gehören die Abschafung des Fernsehprogramms zwischen den Werbeblöcken, die Wiedereinführung der Rabattmarken und kostenlose Mitfahrgelegenheit mit Vollpension für Einheimische auf allen Galeeren. Außerdem sollen von Spandau der Ballast Berlin un der Rest der der Republik abgestoßen und der bisherige Bezirk in eine Freihandelszone mit schwimmenden Spielcasinos und

„flächendeckend(en) Vergnügungsstätten jeder denkbaren Art und Weise“ verwandelt werden. Einkünfte will das autonome Spandau unter anderem aus einem florierenden Titelhandel sowie aus gewichtsabhängigen Visagebühren beziehen.


Berliner Morgenpost / 26.06.1997

„Juxjuerilla“ will ins Rathaus ziehen

Eine Spandauer „Juxjuerilla“ bläst zum Sturm auf die „bürokratisch verkrustete Lokalpolitik“. Die Zentrale Kunstpartei (ZKP) will den Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde nutzen, um 1999 einen Platz in der Havelstädter BVV zu ergattern. Die neue Partei strebt unter anderem die Autonomie des Bezirks an.


Taz / 27.06.1997

„Freihandelszone Spandau“

Gebt den Spandauern Spandau zurück. In der Havelstadt hat das Zentralrad der Kunstpartei (ZKP) den Kampf um die Spandauer Souveränität eröffnet.
Das haben Sie nun davon! Kaum hat die rotschwarze Gesellschaft im Berliner Rathaus beschlossen, den Hauptstädtern elf Bezirke zu klauen, droht das ganze Gebilde namens Berlin zusammenzufallen. Es sind freilich nicht die notorischen Nörgler aus den Reihen der Opposition, die Berlin zusetzen, sondern die BeohnerInnen eines Marktfleckens, den es bereits gab, als die Doppelstadt Berlin/Cölln noch niemand kannte. Ihre Parole lautet: „Freiheit für Spandau“.

Exakt 800 Jehre nachdem das Havelstädtchen mitsamt seinen BewohnerInnen, den Spreewanern, zum erstenmal urkundlich erwähnt, regt sich wieder regionales Selbstbewußtsein. Und das hat einen Namen: ZKP, das Zentralrad der Kunstpartei. Was für manchen Kreuzberger wie ein mieser Abklatsch der dort seit langem verwurzelten KPD/RZ sein mag, ist für die betulichen Spandauer eine kleine Revolution. Die Jungpolitikerinnen geben sich betont heimatnah. Vor allem müsse über „eine eventuelle Separatlösung für die -1920 gegen heftigen und erbitterten Widerstand unserer Großväter von Großberlin annektierten - Havelstadt nachgedacht werden“. Doch nicht nur die Forderung „Gebt Spandau zurück zurück an die Spandauer“ haben die Zentraldkünstler auf der Havelpfanne, sondern auch so pßopulistische Begehrlichkeiten wie die Abschaffung des Fernsehprogramms zwischen den Werbeblöcken oder die Wiedereinführung des Rabattmarkensystems.
Im Widerspruch zur sozialdemokratischen Hinhaltetaktik gegen die Globalisierung, setzt die ZKP ganz auf die Zukunft Spandaus als Freihandelszone: „Laßt uns ganz Spandau in eine einzige, lustig arbeitsplatzschaffende und gigantisch geldsprudelnde Tivolimetropole, in ein Butterfahrtziel der Spitzenklasse verwandeln.“ Nach Erlangung seiner Souveränität, beruhigt die ZKP aber, wolle man weiter in Frieden mit den Nachbarn leben, das heißt „mit der dann hoffnungslos verarmten Verwandtschaft in der kleiner gewordenen Hauptstadt der Deutschen“.


Märkische Allgemeine / 07.07.1997

Souveränität Spandaus Gefordert

„Freiheit für Spandau“. Damit fordern die Künstler der Kunstremisen der Spandauer Altstadt die Rückgabe „des 1920 geklauten Spandauer Stadtrechts. Jetzt haben die Remise-Leute gar eine eigene Partei, die „ZKP“ gegründet.
Wegen des Wegfalls der Fünf-Prozent-Hürde in den Berliner Bezirken rechnet ZKP-Vorsitzender, Maler und Journalist Horst-Dieter Keitel mit seiner „Juxjuerilla“ damit, in der Spandauer Kommunalpolitik mitmischen zu können.
Was auf den ersten Blick wie ein Protest der Nichtwähler-Fraktion gegen die „abgewirtschafteten etablierten Schlips- und Turnschuhparteien“ aussieht, könnte unter Umständen tatsächlich eine ernsthafte poilitische Dimension annehmen. Derzeit versucht die ZKP mit einem Volksbegehren die Abtrennung Spandaus von Berlin in die Wege zu leiten.
Das Manifest der neuen Partei weist darauf hin, daß die Eingemeindung Spandaus nach Berlin „gegen den erbitterten Widerstand unserer Großväter“ erfolgt sei.

Mehr als 30 Leute hätten schon einen Mitgliedausweis in Form eines Hutes erworben. Darunter befindet sich auch Monika Lauterbach, die erste Überläuferin von der SPD. CDU-Aktivist und Stadtführer Torsten Hanf erklärte sich bereit, als OM und somit als „offizieller Maulwurf“ der ZKP zur Verfügung zu stehen.
Die Gründung der auf den ersten Blick als Spaßpartei anmutenden ZKP habe einen ernsthaften Hintergrund, klärt Generalsekretär Peter Mois auf. „Wir von den Kunstremisen haben uns furchtbar geärgert, als vom Roten Rathaus in Berlin-Mitte untersagt wurde, auf unserem Rathaus die Spandauer Flagge zu hissen. Da sei die Zeit reif geworden, für eine Spandauer Partei, die für die Selbständigkeit der Havelstadt eintrete.“


TIP / Nr. 16/9

Liga West - In Spandau melden sich die Separatisten zu Wort

Das mußte ja so kommen: Kaum winkt der Transrapid-Anschluss, konstituiert sich in Spandau eine Freiheitsbewegung. Noch ist die erste deutsche Kunstpartei (KP) nur ein Häuflein, das aber fordert schon per Volksbegehren „Freiheit für Spandau“. Das Stadtrecht soll wieder her, das die Havelstadt 1920 mit der Zwangeingemeindung verlor.
Albern findet der KP-Spitzenkandidat Peter Mois sein Anliegen nicht: „Uns unterstützen auch Auswärtige, und die Zahlen sprechen für sich. Spandau erwirtschaftet 14 Prozent der Berliner Steuereinnahmen, nimmt selbst aber nur die Hälfte davon in Anspruch - autonom ständen wir glänzend da.“


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