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"Freiheit für Spandau" |
Spandauer Volksblatt
/ 19.06.1997 |
maroden Rest der Republik soll hier eine Mischung aus Fürstentum und Freihandelszone entstehen. Das Havelparadies ist ganz nah: zu Wasser, zu Lande und über Gatow aus der Luft erreichbar. Als neue Währung will die neue Partei statt des Euros eigene Taler Prägen. Als weitere Ziele nennt das ZKP: Abschaffung des Fernsehprogramms zwischen den Werbeblöcken, Wiedereinführung des Rabatmarkensystems und kostenlose Mitfahrgelegenheit auf den Galeeren für Einheimische. Als Spandauer wird nur anerkannt und eingebürgert, wer mindestens fünf Jahre Spandau nachweisen kann. Wer ist die sogenannte Zielgruppe? Keitel: Die politikverdrossene Nichtwählermehrheit. Jene, denen sowieso schon alles egal ist! |
BZ / 21.06.1997
Spandaus spaßige Partei
Wenn zwei Parteien sich streiten, gründet
sich eine neue! Die Zentralrad/Kunstpartei
kämpft für die Rückgabe des 1920 geklauten Stadtrechtes, so ihr Präsident
Horst-Dieter Keitel.
Das Programm zur BVV-Wahl ´99: Spandau wird internationale Freihandelszone mit
integriertem Steuerparadies. Schwimmende Spielcasinos und umweltfreundlich geruderte
Ausflugsgaleeren sollen Touristen anlocken. Neue Parteimitglieder sind willkommen. Bei
uns gibt´s noch jede Menge Posten und Titel, lockt Präsident Keitel.
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flächendeckend(en) Vergnügungsstätten jeder denkbaren Art und Weise verwandelt werden. Einkünfte will das autonome Spandau unter anderem aus einem florierenden Titelhandel sowie aus gewichtsabhängigen Visagebühren beziehen. |
Berliner Morgenpost
/ 26.06.1997
Juxjuerilla will ins Rathaus ziehen
Eine Spandauer Juxjuerilla bläst
zum Sturm auf die bürokratisch verkrustete Lokalpolitik. Die Zentrale Kunstpartei
(ZKP) will den Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde nutzen, um 1999 einen Platz in der
Havelstädter BVV zu ergattern. Die neue Partei strebt unter anderem die Autonomie des
Bezirks an.
Taz /
27.06.1997 |
Exakt 800 Jehre nachdem das Havelstädtchen
mitsamt seinen BewohnerInnen, den Spreewanern, zum erstenmal urkundlich erwähnt,
regt sich wieder regionales Selbstbewußtsein. Und das hat einen Namen: ZKP, das
Zentralrad der Kunstpartei.
Was für manchen Kreuzberger wie ein mieser Abklatsch der dort seit langem verwurzelten
KPD/RZ sein mag, ist für die betulichen Spandauer eine kleine Revolution. Die
Jungpolitikerinnen geben sich betont heimatnah. Vor allem müsse über eine
eventuelle Separatlösung für die -1920 gegen heftigen und erbitterten Widerstand
unserer Großväter von Großberlin annektierten - Havelstadt nachgedacht
werden. Doch nicht nur die Forderung Gebt Spandau zurück zurück
an die Spandauer haben die Zentraldkünstler auf der Havelpfanne, sondern
auch so pßopulistische Begehrlichkeiten wie die Abschaffung des Fernsehprogramms
zwischen den Werbeblöcken oder die Wiedereinführung des Rabattmarkensystems. |
Märkische Allgemeine
/ 07.07.1997 |
Mehr als 30 Leute hätten schon einen Mitgliedausweis
in Form eines Hutes erworben. Darunter befindet sich auch Monika Lauterbach, die erste
Überläuferin von der SPD. CDU-Aktivist und Stadtführer Torsten Hanf
erklärte sich bereit, als OM und somit als offizieller Maulwurf der
ZKP zur Verfügung zu stehen. |
TIP
/ Nr. 16/9
Liga West - In Spandau melden sich die Separatisten
zu Wort
Das mußte ja so kommen: Kaum winkt der
Transrapid-Anschluss, konstituiert sich in Spandau eine Freiheitsbewegung. Noch ist die erste
deutsche Kunstpartei (KP) nur ein Häuflein, das aber fordert schon per Volksbegehren Freiheit
für Spandau. Das Stadtrecht soll wieder her, das die
Havelstadt 1920 mit der Zwangeingemeindung verlor.
Albern findet der KP-Spitzenkandidat Peter Mois sein Anliegen nicht: Uns unterstützen
auch Auswärtige, und die Zahlen sprechen für sich. Spandau erwirtschaftet 14 Prozent
der Berliner Steuereinnahmen, nimmt selbst aber nur die Hälfte davon in Anspruch - autonom
ständen wir glänzend da.
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